Hintergrund und Idee
Die Grundidee des Inverted Classroom ist die Entschlackung und bessere Nutzung der kostbaren Präsenzzeit an der Hochschule durch die Verlagerung von Lerninhalten nach Hause. In diesem Sinne wurde die Nachbesprechung einer Zulassungsklausur aufgezeichnet und den Studierenden als Video zur Verfügung gestellt. Die zugehörige Lehrveranstaltung „Grundlagen der Elektrotechnik“ ist eine zweisemestrige Pflichtveranstaltung im Grundstudium für mehrere Ingenieurstudiengänge und wird von ungefähr 100 Studierenden besucht. Die zugehörigen Übungen werden nach der HAITI-Methode [1] durchgeführt.
Wie in einer üblichen Klausurnachbesprechung sollten für jede Aufgabe die möglichen Ansätze genannt und diskutiert sowie die grobe Lösungsidee skizziert werden (Motto: „Wenn man weiß, wie es geht, ist es ganz einfach.“). Außerdem sollte auf typische Fehler und Missverständnisse hingewiesen werden.
Herausforderungen und Produktion
Die Herausforderung dabei ist, die Antworten hinreichend genau zu erklären, ohne den Inhalt der Aufgaben direkt zu verraten, damit durch die Videos kein frei verfügbarer Aufgabenkatalog von Klausuraufgaben entsteht. Deshalb wurden einige Aufgaben geringfügig abgewandelt (z.B. gespiegeltes Diagramm, direkt umzeichnete und vereinfachte Schaltung, …), ohne den Lösungsweg zu verändern. Die Produktion der Videos erfolgte sehr schlank, wie bei dem unter [2] beschriebenen Verfahren.
Vorteile und Auswertung
Eine solche Video-Nachbesprechung ist individueller, weil jeder Studierende nur die Videos schaut, die ihn interessieren, und somit besser für heterogene Studierendengruppen geeignet. Sie ist außerdem zeitnaher nach der Prüfung möglich, z.B. schon an darauffolgenden Tag und nicht erst beim nächsten Lehrveranstaltungstermin. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit besser vorbereiteter und detaillierterer Diskussionen bei der Prüfungseinsicht, da sich der Dozent die typische 10 min-Erklärung bei jeder Aufgabe spart und direkt bei den „Knackpunkten“ einsteigt (Student: „Ich habe mir schon das Video angesehen, aber …“).
Literaturangaben
[1] JUNIGE, Marcel; UMLAUFT, Timon: „UND SIE RECHNEN DOCH “ – Unterstützung der Selbstlernphase Studierender zur Vorbereitung von Rechenübungen.
http://www.mathe.tu-freiberg.de/files/personal/111/junige-handout.pdf.
Version: 03.10.2013
[2] LOVISCACH, Jörn: Recording Technique. http://www.j3l7h.de/videotech.html.
Version: 29.01.2017
[…] Bezug zur Lehrveranstaltung hatten. Kurz nach der Leistungskontrolle habe ich jedoch die erste Video-Nachbesprechung aufgezeichnet und hochgeladen, die dann für einige Tage sehr intensiv geschaut wurde und danach […]
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[…] So spart man sich gerade in Kursen mit großer Teilnehmerzahl ein sehr aufwendige Leistungskontroll- oder Klausureinsicht, da nur noch die Studierenden den Termin wahrnehmen, die tatsächliche inhaltliche Fragen haben und nicht nur wissen wollten, was sie richtig oder falsch gelöst hatten. Eine weitere Idee zur Effektivitätssteigerung von Einsichtsterminen ist die schon mal vorgestellte Video-Klausurnachbesprechung. […]
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[…] stattfindet. Aufgrund der individuell zusammengestellten Prüfungsbögen ist jedoch auch keine Videonachbesprechung der Aufgaben […]
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